Die THEATER FEDERATIOUN (offiziell: FLAS oder Fédération Luxembourgeoise des Arts de la Scène a.s.b.l.) ist 1996 mit dem Ziel gegründet worden, die Theater- und Tanzszene Luxemburgs zu vertreten. Als Interessenverband unterstützt die THEATER FEDERATIOUN den Austausch und die Professionalisierung der Bühnenkunst in Luxemburg.
Der derzeitige Präsident des Dachverbandes ist Sascha Dahm. Seine Vorgänger waren Philippe Noesen, Jemp Schuster, Serge Tonnar, Christian Kmiotek, Carole Lorang, Nicolas Steil und Claude Mangen.
Der Hauptsitz der THEATER FEDERATIOUN befindet sich in der Banannefabrik, ehemaliges Lager für Obst und Gemüse, das in ein Kunst- und Kulturzentrum umgewandelt wurde.
Unter anderem ist die THEATER FEDERATIOUN seit 2008 Veranstalter der alljährlichen Spielzeiteröffnung „Theaterfest“ in Luxemburg.
Die FLAS unterstützt ebenfalls luxemburgische Compagnien bei ihrer Präsenz auf dem Festival OFF d’Avignon. Das Ganze in enger Zusammenarbeit mit Kultur:LX.
Seite 2021 organisiert die THEATER FEDERATIOUN in Zusammenarbeit mit dem Kulturministerium den Theaterpräis.
Die THEATER FEDERATIOUN hat an der Entwicklung des Weiterbildungsprogramms „Administration et diffusion du spectacle vivant“ teilgenommen. Das Programm wird 2022 vom House of Training in Zusammenarbeit mit der l’Œuvre Nationale de Secours Grande-Duchesse Charlotte und dem ministère de la Culture angeboten.
Die THEATER FEDERATIOUN, der luxemburgische Dachverband der darstellenden Künste, umfasst 22 Mitglieder: Theater, Kulturzentren und Theatertruppen.
Die THEATER FEDERATIOUN versteht sich als Plattform aller professionellen Kulturschaffenden im Bereich Tanz und Theater in Luxemburg und hat sich folgende Ziele gesetzt:
Durch ihre Aktivtäten trägt die THEATER FEDERATIOUN zur Professionalisierung und Weiterentwicklung der Bühnenkunst in Luxemburg bei.
THEATER FEDERATIOUN stellt seinen Mitgliedern, Kulturschaffenden und Künstlern im Bereich der Bühnenkunst eine Theaterkaart zur Verfügung. Diese kann von Mitgliedern als auch von Künstlern beantragt werden.
Die Theaterkaart ist 2 Jahre gültig und berechtigt den Inhaber zum Kauf von Tickets zu einem für die Vorstellungen der Mitglieder der THEATER FEDEARTIOUN. Hier finden Sie die Kriterien sowie die Antragsformulare für die Theaterkaart.
Die THEATER FEDERATIOUN stellt seit Jahren im Namen des gesamten Sektors der darstellenden Künste verschiedene Forderungen an die politischen Entscheidungsträger: Anpassung der stark ermäßigten Mehrwertsteuer für Künstler und künstlerische Produktions- und Empfangsstrukturen, Vergabe von Strukturierungshilfen an Kompanien, Subventionen für die Schaffung von Arbeitsplätzen für kleine Strukturen… Diese diversen Forderungen, die inzwischen umgesetzt wurden, tragen maßgeblich zu einer stärkeren Professionalisierung des gesamten Sektors bei.
Im Jahr 2020 hat die THEATER FEDERATIOUN, während der gesamten Coronavirus-Pandemie, als Ansprechpartner und Vermittler zwischen ihren Mitgliedern und den politischen Entscheidungsträgern gewirkt. Eine große Bandbreite an Themen wurde diskutiert: die Anpassung der Kriterien zur Vergabe von Hilfsgeldern, zur respektierende Sanitärmaßnahmen seitens der Künstler und für den Publikumsempfang.
Die THEATER FEDERATIOUN verfolgt weiterhin aufmerksam die Entwicklung des Sektors und dessen Bedürfnisse. Als Hauptansprechpartner des Kulturministeriums für den Theater- und Tanzbereich setzt sie sich permanent für die Interessen ihrer Mitglieder und des gesamten Sektors ein.
Der Verband beteiligte sich ebenfalls an der Entwicklung des Kulturenwicklungsplans und war Mitglied des „Arts Council“, heute „Kultur:LX“.
Die THEATER FEDERATIOUN ist auf internem Niveau in vier « Collèges » aufgeteilt:
Die Aufgaben der “Collèges” sind es, die aktuelle Lage des Sektors in seiner Gesamtheit und im Detail zu erfassen, mit besonderem Augenmerk für seine Schwachstellen, um dann angemessene Lösungsstrategien zu finden. Das Ergebnis wird dem Verwaltungsrat des Dachverbandes übermittelt und ist für dessen Strategie ausschlaggebend. Der Verwaltungsrat richtet seine Handlungsschwerpunkte nach den Schlussfolgerungen und Vorschlägen der fünf Collèges. Er kann dadurch bei seinen Maßnahmen auf allen politischen Ebenen auf die Fachkompetenz einer gesamten Branche zurückgreifen.
Die THEATER FEDERATIOUN ist Mitglied des Internationalen Theaterinstituts (ITI) und der Commission internationale du théâtre francophone (CITF). Sie arbeitet auch mit dem Netzwerk „Quint’Est“ zusammen, das die darstellenden Künste der Region Bourgogne Franche-Comté Grand Est zusammenbringt.
Ebenso unterstützt sie die luxemburgischen Kompanien, die am Festival Off d’Avignon teilnehmen.
In Zusammenarbiet mit dem NEST – CDN transfrontalier de Thionville, dem TROIS C-L, der INECC – Mission voix Lorraine, der INECC – Luxembourg und dem Escher Theater, organisiert die THEATER FEDERATIOUN die „Classes de la Grande Région“, ein Weiterbildungsprogramm für Künstler aus den Bereichen Tanz und Theater in der Großregion.
Nationale Netzwerke im Bereich der Bühnenkunst
Europäische und internationale Netzwerke im Bereich der Bühnenkunst
Die THEATER FEDERATIOUN vereinigt 22 Mitglieder, die sehr verschiedenartig in Größe, Struktur und Rechtsform sind und die zudem eine sehr unterschiedliche Programmgestaltung verfolgen, je nach dem kulturpolitischen Auftrag des Hauses sowie dem jeweiligen Zielpublikum.
Ihnen allen gemein ist das Anliegen, dem Publikum hochwertige Aufführungen zu bieten, sei es im Bereich Sprechtheater, Tanztheater, Musiktheater, Oper, Literatur oder Junges Publikum und sei es in einer oder mehreren der luxemburgischen Bühnensprachen (Deutsch, Französisch, Luxemburgisch, Englisch u.a.).
Das Escher Theater ist das Theater der zweitgrößten Stadt Luxemburgs, Esch-sur-Alzette, im Süden des Landes. Pro Spielzeit finden um die fünfzig Vorstellungen statt, in den Bereichen Theater, Tanz und Musik und Kabarett statt. Nahe der französischen Grenze gelegen, betont das Escher Theater seine grenzübergreifende und multikulturelle Ausrichtung durch ein mehrsprachiges Programm, das vor allem Vorstellungen in französischer und deutscher Sprache umfasst. Seit Beginn der Leitung durch die Regisseurin Carole Lorang im Jahr 2018, bilden Stücke für junges Publikum den Schwerpunkt. Nicht selten werden auch Stücke geboten, die mit Humor das Verhältnis zur Wirklichkeit hinterfragen.
Die Theater der Stadt Luxemburg gehören zur Hauptstadt und bilden gleichzeitig die größte Theaterinstitution des Landes. Die beiden Spielorte, das „Grand Théâtre“ am Glacis und das „Théâtres des Capucins“ in der Stadtmitte, werden gemeinsam verwaltet. Das Programm des Grand Théatre der Stadt Luxemburg reicht von Oper über internationale Choreografien bis hin zu Theater und Musicals sowie luxemburgischen Inszenierungen. Das Théatre des Capucins bietet vor allem Eigeninszenierungen und luxemburgische Koproduktionen. Die Theater der Stadt Luxemburg werden von Tom Leick-Burns geleitet.
Das TOL befindet sich in einem ehemaligen Spirituosenlager im Stadtteil Bonnevoie und widmet sich hauptsächlich der zeitgenössischen französischen Kreation mit einer besonderen Vorliebe für Komödien. Das 1973 als Wandertruppe gegründete Theater wurde im Jahre 1985 sesshaft. Unter der Leitung von Véronique Fauconnet verfügt das TOL über einen Theaterraum mit 60 Sitzplätzen sowie ein Café Théâtre, in dem rund 50 Zuschauer Platz finden. Das TOL bietet auch Bildungsaktivitäten für Jugendliche und Schulkinder an.
Das 1996 gegründete TNL versteht sich als europäische Bühne und setzt sich für die Internationalisierung des großherzoglichen Theaters ein: luxemburgischen Künstlern bietet es die Möglichkeit an internationalen Koproduktionen zu arbeiten und lädt international renommierte Künstler nach Luxemburg ein. Unter der Leitung von Frank Hoffmann präsentiert das TNL Stücke in luxemburgischer, französischer, portugiesischer und vor allem deutscher Sprache.
Das Théâtre du Centaure befindet sich in einem Gewölbekeller im historischen Zentrum der Stadt Luxemburg und hat sowohl klassische als auch zeitgenössische französischsprachige Stücke im Programm. Unter der Regie von Myriam Muller ist das Théâtre du Centaure, dessen Produktionen regelmäßig im Festival Off d‘Avignon gezeigt werden, das kleinste der professionellen Theater im Großherzogtum.
Das im Jahre 1964 gegründete Kasemattentheater hat seine Spielstätte seit 1998 im Stadtteil Bonnevoie. Unter der Leitung des Präsidenten Lex Weyer und dem Dramaturgen Marc Limpach bietet das Kasemattentheater ein Programm an, das sich auf zeitgenössische, engagierte und innovative Stücke in deutscher Sprache konzentriert sowie ein Angebot an zahlreichen literarischen Kabaretts beinhaltet.
Das Mierscher Theater wurde im Jahre 2003 eröffnet und bietet während der gesamten Spielzeit Konzerte, Theater, Tanz, Oper, Ausstellungen, Konferenzen sowie zahlreiche Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche. Das Theater wird von Claude Mangen geleitet und verfügt über einen Veranstaltungssaal mit 363 Plätzen. Es werden regelmäßig Themenwochen, inklusive Vorstellungen sowie Workshops angeboten. Bis zur Saison 2023/24 war der Name Mierscher Kulturhaus.
Das Kulturhaus Niederanven, seit 2008 in einem ehemaligen Herrenhaus inmitten eines 75 Hektar großen Parks, bietet jedes Jahr Konzerte, Theaterstücke, Ausstellungen, Filme, Poetry Slams, literarische Treffen und Stücke für Kinder und Jugendliche sowie zahlreiche Workshops und Konferenzen an. Es wird von Nora Waringo geleitet und sein Hauptveranstaltungssaal fasst 140 Zuschauer.
Nur wenige Minuten von der Hauptstadt entfernt bietet der Kinneksbond, Centre culturel de Mamer, in seiner modularen Halle mit bis zu 433 Sitzplätzen, in jeder Spielzeit ein multidisziplinäres Programm mit rund vierzig Vorstellungen. Als eine der jüngsten kulturellen Infrastrukturen des Landes bietet es seinen Zuschauern Theater, Tanz, zeitgenössischen Zirkus, klassische und zeitgenössische Musik, aber auch Projekte für Kinder und Jugendliche, literarische Treffen und Workshops. Der Kinneksbond wird von Jérôme Konen geleitet.
Das zur Gemeinde Clervaux gehörende Kulturzentrum Marnach ist das nördlichste und höchstgelegene (521 Meter über dem Meeresspiegel) in Luxemburg. Der Cube 521 ist ein vielseitiger Tagungs- und Kulturort, der 2008 eröffnet wurde. Geboten wird ein abwechslungsreiches Programm aus deutschem Theater, Tanz, klassischer Musik, Weltmusik, Jazz, einem Kinderprogramm und Konferenzen. Mit einer Kapazität von 320 Sitzplätzen, wird der Cube 521 von Christine Keipes geleitet.
Das CAPE – Centre des Arts Pluriels d’Ettelbruck wurde im Jahre 2000 gegründet und hat seitdem seinen Sitz im Herzen der Stadt Ettelbrück im Norden Luxemburgs. Es verfügt über drei Veranstaltungssäle und bietet ein professionelles Kulturprogramm mit rund hundert Veranstaltungen pro Spielzeit für alle Altersgruppen und in allen künstlerischen Disziplinen: Musik, Theater, Musiktheater, Tanz, plastische und visuelle Kunst, Film. Es wird von Carl Adalsteinsson geleitet.
Das Kulturzentrum Kulturfabrik befindet sich im ehemaligen städtischen Schlachthaus von Esch-sur-Alzette, im Süden des Großherzogtums. Das Kulturzentrum bietet eine Vielzahl an Aktivitäten: Festivals, Konzerte, Konferenzen, Theater, Tanz, Bildungsprojekte, Filmvorführungen, grenzüberschreitende Projekte, Residenzen, Workshops usw. Die „KuFa“ verfügt über zwei Konzertsäle (850 und 200 Plätze) für Konzerte, Proberäume, ein Kino (Kinosch – 71 Plätze), eine Bar (Le Ratelach), eine Brasserie (K116), eine Ausstellungsgalerie (Galerie Terres Rouges) und mehrere Räume für Workshops. Direktor der KuFa ist René Penning.
Neimënster wurde im Jahre 2004 in den Räumlichkeiten der ehemaligen Abtei im historischen Viertel und UNESCO Kulturerbe im Luxemburger Grund eingeweiht. Auf einer Fläche von 12.000 m2 bietet das Kulturzentrum, das von Ainhoa Achutegui geleitet wird, jedes Jahr ein interdisziplinäres Programm im Innen- und Außenbereich mit fast 700 Veranstaltungen zum Thema „Kulturdialog“ und „Kultur des Dialogs“.
Die Rotondes sind in zwei ehemaligen Lokschuppen hinter dem Bahnhof in Luxemburg untergebracht und bieten jede Saison, unter der Leitung von Steph Meyers, ein abwechslungsreiches Programm. Die Veranstaltungen reichen von Bühnenkunst, zeitgenössischer Musik und bildender Kunst bis hin zu Konferenzen, partizipativen Projekten, Workshops und Debatten, oft mit besonderem Augenmerk auf dem jungen Publikum.
Das TROIS C-L | Maison pour la danse ist ein luxemburgisches Zentrum für zeitgenössischen Tanz. Es agiert in der Unterstützung künstlerischer Produktionen als Koordinator, Ausbilder und ist eine Plattform choreografischen Schaffens auf internationaler Ebene. Hier sind insbesondere die Teilnahme an der Internationalen Tanzmesse nrw in Düsseldorf, am Festival Off d’Avignon sowie an zahleichen Kooperationen mit internationalen Netzwerken und künstlerische Residenzen zu nennen. Der Hauptsitz des TROIS C-L befindet sich in der Banannefabrik in Bonnevoie und wird von Bernard Baumgarten und Mathis Juent geführt.
Das Künstlerkollektiv Bombyx wurde 2017 gegründet und ist in Luxemburg und Marseille ansässig. Zu ihren Kreationen gehören Theaterstücke, Performances, Videos und Ausstellungen.
Das Fundamental Monodrama Festival wurde 2009 gegründet und steht seither unter der Leitung des Schauspielers Steve Karier. Es widmet sich ausschließlich dem Monodrama. Das Festival ist eine internationale Veranstaltung, die jedes Jahr im Juni stattfindet. Seine Mission ist es, Monodramen – d.h. Ein-Personen-Stücke – zu kreieren.
PROJETEN (ehemals Compagnie Ghislain Roussel) wurde 2012 von Stéphane Ghislain Roussel ins Leben gerufen. Das Hauptanliegen der in Luxemburg ansässigen Struktur ist es, Formen zu schaffen, die verschiedene künstlerische Disziplinen auf innovative und radikale Weise sowohl auf Theaterbühnen und in Opernhäusern als auch in Museen darstellen.
MASKéNADA wurde im Jahre 1995 gegründet und ist ein Kollektiv freischaffender Künstler aus den Bereichen Theater, Musik, Kino, Tanz und Performance. Die Konzentration liegt hier auf multidisziplinären Produktionen, die in situ kreiert wurden und häufig den natürlichen Raum als Bühnenbild verwenden.
Das Kaleidoskop-Theater in Bettembourg im Süden des Landes konzentriert sich auf die Entdeckung neuer Texte mit Theaterstücken in deutscher und luxemburgischer Sprache. Die Kompanie legt bei der Textauswahl ein besonderes Augenmerk auf luxemburgische Autoren.
ILL wurde 1995 gegründet und ist ein professionelles interdisziplinäres Theaterkollektiv, das Künstlerinnen, Pädagoginnen und Kunstliebhaberinnen zusammenbringt. Seine Produktionen und kulturellen Veranstaltungen behandeln zeitgenössische und soziale Themen in vier Sprachen (Englisch, Französisch, Deutsch und Luxemburgisch) und fordern das traditionelle Verständnis darstellender Künste heraus.
Die 2007 gegründete Compagnie du Grand Boube mit Sitz in Luxemburg-Stadt kreiert Theaterstücke sowie Stücke für junges Publikum auf Französisch und Deutsch. Unter der künstlerischen Leitung des Autors Mani Muller und der Schauspielerin Bach-Lan Lê-Bà Thi arbeitet die freischaffende Theatertruppe an drei Hauptachsen: eigenen Kreationen, Übersetzungen und Neuanpassungen von Klassikern unterschiedlicher Herkunft sowie an Dokumentartheater-Projekten zu gesellschaftlich relevanten Themen.
Sie ist Unterzeichnerin des Charte de déontologie pour les structures culturelles